Fruchtbare Tage erkennen: 4 Methoden im Überblick und was man dabei beachten sollte

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Nele Hillebrandt

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Der Begriff fruchtbare Tage fällt schnell, wenn man sich genauer mit dem Thema Kinderwunsch – oder auch mit dem Pendant, der Verhütung, – beschäftigt. Doch was genau sind die fruchtbaren Tage, warum ist es so wichtig sie zu erkennen und wieso ist das nicht immer so einfach? Ich selber habe mich schon vor unserer Kinderwunschzeit sehr intensiv mit dem Thema beschäftigt, da ich gerne hormonfrei verhüten wollte. Als wir dann bereit für ein Baby waren, war ich sehr dankbar für dieses Wissen, da ich es nutzen konnte, um eine Schwangerschaft zu begünstigen.

1. Was sind die fruchtbaren Tage?

Als fruchtbare Tage bezeichnet man die Tage im Zyklus einer Frau, während derer eine Schwangerschaft eintreten kann. Abhängig sind die fruchtbaren Tage vom Eisprung: Nur zu dieser Zeit kann die Eizelle von einem Spermium befruchtet werden. Da Spermien etwa fünf Tage im Körper der Frau überleben können, geht man von fünf bis sechs fruchtbaren Tagen pro Zyklus aus. Wer schwanger werden möchte, sollte während dieser Zeit mindestens einmal Sex haben, wer hingegen verhüten möchte, sollte in dieser Zeit mit Kondom verhüten oder ganz auf Sex verzichten.

2. Wie bestimmt man die fruchtbaren Tage?

Die fruchtbaren Tage kann man mithilfe verschiedener Methoden bestimmen. Sie alle machen sich zunutze, dass kurz vor dem Eisprung, oder um den Eisprung herum, bestimmte Vorgänge im Körper der Frau ausgelöst werden. Um beim Kinderwunsch etwas nachzuhelfen eignen sich im Grunde alle Methoden (wobei manche erfolgsversprechender sind als andere), wer hingegen sicher verhüten möchte, sollte bei der Wahl etwas vorsichtiger sein und am besten mehrere Methoden miteinander kombinieren, wie zum Beispiel bei der symptothermalen Methode.

2.1 Mithilfe des Zervixschleims

Zervixschleim ist das Sekret, das durch die Scheide ausgesondert wird. Es verändert sich im Laufe des Zyklus und kann so Hinweise darauf geben, in welcher Zyklusphase man sich gerade befindet. So ist der Zervixschleim um den Eisprung herum glasklar und spinnbar, ähnlich wie Eiweiß. Wie genau diese Methode funktioniert, erfährst du hier.

2.2 Mithilfe der Basaltemperatur

Die Basaltemperatur ist die Körperruhetemperatur. Sie ist – wenn richtig gemessen – sehr stabil und unterliegt nur wenigen Schwankungen. Kurz nach dem Eisprung steigt diese Temperatur jedoch signifikant an (um etwa 0,5° C) und bleibt bis zum Einsetzen der nächsten Periode erhöht. Sollte eine Schwangerschaft vorliegen, bleibt die Basaltemperatur weiterhin erhöht. Wenn du mehr über die Basaltemperaturmethode erfahren möchtest, kannst du das hier.

2.3 Mithilfe von Ovulationstests

Ovulationstests messen die Konzentration des Hormons LH (luteinisierendes Hormon) im Urin. Es handels sich dabei um einfache Teststreifen (ähnlich wie ein Schwangerschaftstest), die man in Urin taucht. Wenn die Testlinie dunkler als die Kontrollinie ist, ist der Test positiv und der Eisprung steht kurz bevor. Alles, was du zu diesen Tests wissen solltest, erfährst du hier.

2.4 Durch Zählen der Tage

Eine weitere Möglichkeit ist, dass man einfach die Tage zählt. Der Eisprung findet in der Regel 15 Tage vor dem ersten Tag der Periode statt. Um zu berechnen, wann dein Eisprung etwa ist, nimmst du einfach deine durchschnittliche Zykluslänge und ziehst davon 15 ab. Wenn du von diesem Wert noch einmal 5 abziehst, erhältst du ungefähr den Beginn deiner fruchtbaren Tage. Diese Methode ist jedoch sehr unsicher und berücksichtigt weder Schwankungen, noch individuelle Unterschiede. Viele Kinderwunsch-Apps basieren auf dieser „Kalender-Methode“ und sind darum für die Verhütung absolut nicht geeignet.

3. Unsere Erfahrung

Ich habe meine fruchtbaren Tage zunächst bestimmt, um so natürlich zu verhüten. Dafür habe ich den Cyclotest Baby genommen, der sich sowohl für die Verhütung, als auch für den Kinderwunsch eignet (der Cyclotest Baby ist das Vorgängermodell des aktuellen Cyclotest myWay). Ich habe damals einen Zykluscomputer gewählt, da ich keine Lust hatte selber Zykluskurven auszufüllen. Zrotzdem habe ich mich umfassend über das Thema informiert und so viel über meinen Körper gelernt.

3.1 Verhüten

Wir haben nur etwa sechs Monate so verhütet. Ich stand kurz vor dem Abschluss meines Studiums und im Grunde wollten wir danach langsam mit der Familienplanung starten und es ging nur darum diese letzten Monate zu „überbrücken“. Die Pille wollte ich damals schon absetzen, weil ich keine wirklich gut vertragen habe und oft unter Kopfschmerzen und Stimmungsschwankungen litt.

Nach Absetzen der Pille wurden diese Symptome recht schnell deutlich besser: Die Stimmungsschwankungen nahmen ab und insgesamt fühlte ich mich zufriedener und war ausgeglichener. Auch die Kopfschmerzen wurden spürbar weniger.

3.2 Kinderwunsch

Unsere Kinderwunschzeit dauerte fast ein Jahr lang und war für mich extrem belastend und zermürbend. Ich hatte schreckliche Angst niemals ein Kind zu bekommen und obwohl alle Statistiken sagen, dass es extrem unwahrscheinlich ist, niemals ein Kind zu bekommen, so dachte ich dennoch, dass mich dieses Schicksal ereilen würde.

Mein Mann und ich entschieden zunächst es „einfach darauf ankommen zu lassen“. Nicht mehr verhüten und schauen, was passiert. Bei uns passierte jedoch auch nach mehreren Monaten nichts. Da wurde ich dann langsam ungeduldig und packte mein gesammeltes Wissen über die fruchtbaren Tage wieder aus. Ich begann zunächst Ovulationstests zu benutzen, weil man diese nur an bestimmten Tagen benutzt. Doch kurze Zeit später später aktivierte ich auch den Zykluscomputer wieder und nutze ihn nun für den Kinderwunsch.

Um meinen Zyklus zu unterstützen nahm ich zudem Bryophyllum und Ovaria Comp und mein Arzt riet mir zu Mönchspfeffer, den ich auch kaufte, aber nie nahm, da ich in dem Zyklus tatsächlich schwanger wurde. Leider endete diese Schwangerschaft in einer Fehlgeburt, was mich emotional wahnsinnig belastete. Zum Glück wurde ich schon zwei Monate später wieder schwanger und im November 2016 wurde unser Sohn geboren.

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